#82: EPlan consult GmbH

#82: EPlan consult GmbH

Ziemlich genau einen Monat nach der Auftaktveranstaltung des EMI-Projekts in Halle habe ich mich mit der Geschäftsführerin von EPlan consult GmbH, Elena Herrmann, getroffen. Sie und ihr Team haben „EMI“ schon in Magdeburg erfolgreich an den Start gebracht. EMI steht hier für „Existenzgründung, Migration und Integration“, das Projekt wird sowohl durch Mittel des Sozialministeriums als auch des Europäischen Sozialfonds gefördert.

Vor allem durch eine umfangreiche Existenzgründungsberatung für Migrantinnen und Migranten und ein starkes Netzwerk leistet das Projekt einen Beitrag zur erfolgreichen Integration von Geflüchteten und Zugewanderten.

Vielen Dank für das interessante Gespräch!

#81: Bauverein Halle & Leuna

#81: Bauverein Halle & Leuna

Sicherlich kennen Sie den Bauverein Halle & Leuna eG oder seine Immobilien schon aus dem Stadtbild von Halle. Die Genossenschaft war unter anderem für die tollen, denkmalgerechten Sanierungen des Johannis- und Lutherviertels verantwortlich. Alleine die über 1000 Wohnungen des Lutherviertels machen einen großen Anteil der insgesamt 7500 Wohnungen in Halle und Umgebung aus. Dabei wird auf eine sozialverträglich Kaltmiete geachtet, die die 6€/m² nicht übersteigt.

Im Gespräch mit dem Vorstand für Wohnungswirtschaft, Guido Schwarzendahl, wurde auch klar, woran das liegt: Die Genossenschaftsführung ist sich ihrer sozialen Verantwortung durchaus bewusst. Halle hat großes Glück mit seinen Wohnungsunternehmen. Die kommunalen Wohnungsbaugesellschaften und nicht zuletzt die vielen Genossenschaften sorgen dafür, dass Wohnen in der Innenstadt kein Luxus wird. Zwar ist auch bei uns eine Verschärfung der Immobilienmarktes erkennbar und die Mietentwicklungen bieten gewissen Anlass zu Sorge. Allerdings ist die Lage in Halle verglichen mit Großstädten ähnlicher Größe noch entspannt. Bleibt zu hoffen, dass das auch so bleibt. Die SPD Halleund die SPD-Fraktion Stadt Halle werden jedenfalls ihren Teil dazu beitragen!

#80: SCHIRM-Projekt

#80: SCHIRM-Projekt

Mit dem SCHIRM-Projekt Halle/Saale bin ich schon seit langem verbunden, immer wieder mal war ich schon zu Besuch. Vor allem die unglaublich engagierte Leiterin Anna Manser beeindruckt mich sehr. Sie hat den S.C.H.I.R.M. vor über 25 Jahren mit aufgebaut und führt das Projekt seit vielen Jahren und mit viel Engagement erfolgreich durch gute und schlechte Zeiten. Seit 2006 ist es in der Trägerschaft der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft Halle-Saalekreis e.V.

Die Türen im Haus in der Rudolf-Ernst-Weise-Straße stehen allen offen. Hierhin kommen Kinder und Jugendliche, denen das Leben übel mitgespielt hat. Viele leben auf der Straße und von staatlichen Transferleistungen, für manche ist das Projekt ihre einzige Anlaufstelle und ein zweites Zuhause geworden. Hier bekommen sie ein warmes Mittagessen, freundliche Worte und kompetente Betreuung, können ihre Wäsche waschen oder einfach nur „da“ sein.

Um selbst einen besseren Einblick zu bekommen, habe ich die Einrichtung einen halben Tag lang besucht und mich natürlich auch tatkräftig beteiligt. Bei bestem Wetter kam die Getränkebar mit verschiedenen Säften und leckeren Salaten vor allem bei den Kids gut an. Falls ihr die Arbeit des Projekts auch ein wenig näher kennenlernen wollt, empfehle ich euch dieses Video: https://www.youtube.com/watch?v=OJIxQ_udLUk

Übrigens leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des S.C.H.I.R.M.s noch eine ganze Palette an weiteren Hilfen: Da wären die betreuten Wohngruppen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, eine Kinderschutzstelle, Schulsozialarbeit und vieles mehr. Soziale Einrichtungen wie diese kann und muss sich ein reiches Land wie unseres leisten können – allen wiederkehrenden Spardebatten zum Trotz.

#79: Wohnheim für Menschen mit seelischer Behinderung

#79: Wohnheim für Menschen mit seelischer Behinderung

In der Röpziger Straße befindet sich ein Wohnheim für Menschen mit seelischer Behinderung. Menschen die im Laufe ihres Lebens mit einer einschneidenden psychischen Erkrankung konfrontiert sind, werden hier auf ihrem Weg in ihre neue Normalität begleitet.

Gerade in unserer Zeit werden solche Angebote immer wichtiger, um tatsächlich ein „Zurück“ in den Alltag zu ermöglichen. Wenn wir über Inklusion sprechen, dann dürfen wir die Menschen mit diesen Behinderungen nicht vergessen und auch klar machen: Inklusion geht über das Miteinander in Schulen weit hinaus.

#78: MMZ Halle

#78: MMZ Halle

Seit dem Hochwasser 2013, als die Saale so hoch stieg, dass sämtlicher Hochwasserschutz vergebens war und Schäden in Millionenhöhe angerichtet wurden, hat sich beim MMZ-Halle GmbH einiges getan. Das imposante, futuristisch wirkende Gebäude aus Stahl und Glas ist momentan zur Hälfte eine Baustelle. Die vier Untergeschosse werden komplett saniert, umgebaut und vor allem gegen künftige Hochwasser gewappnet sein. Durch Mittel aus dem Fluthilfefonds werden auf dem Areal weitere Gebäude errichtet, ein Parkhaus soll schon Mitte nächsten Jahres eröffnet werden. Im Jahr 2020 soll dann alles fertig sein.

Ursprünglich als Zentrum für junge Unternehmen aus dem Multimediabereich gedacht, siedeln sich mittlerweile viele Star-Ups aus der Digitalwirtschaft an – die Wertschöpfung findet hier nahezu ausschließlich im Internet oder über internetbasierte Technologien statt. Den Geschäftsführer des MMZ, Andreas Nowak, ficht das nicht an, er freut sich über den Zuwachs. Das MMZ ist mit seinen knapp 50 Unternehmen und dem Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaften der Uni Halle voll belegt, es existiert eine lange Warteliste von Interessenten.

Doch man merkt dem Zentrum weiterhin seine „filmische“ Herkunft an, die nach dem Hochwasser wiedereröffneten Studios verfügen über modernste Technik – und die wurde mir beeindruckend vorgeführt. Ich bedanke mich ganz herzlich für den interessanten Rundgang und bin mir sicher, dass man hier trotz mancher Negativschlagzeile in der Vergangenheit auf dem richtigen Weg ist. Und wer weiß, vielleicht entsteht das neue Google oder Microsoft genau hier – in den Räumen des Mitteldeutschen Multimediazentrums in Halle.

#77: Ergo Physio Logo

#77: Ergo Physio Logo

Heute war ich zu Besuch bei Thorsten Hanf und Torsten Neumann, den Gesellschaftern von Ergotherapie Physiotherapie Logopädie Osteopathie(kurz: Ergo Physio Logo). Das mittelständische Unternehmen wurde 2004 gegründet und beschäftigt mittlerweile knapp 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es betreibt vier Therapiezentren, die über ganz Halle verteilt sind und mit ihren Leistungen nahezu die gesamte Bandbreite der Heil- und Therapieberufe abdecken.

Im Gespräch stach ein Problem besonders hervor: Die unzureichende Vergütung von Therapieleistungen in Sachsen-Anhalt. Diese Vergütungen werden von den Krankenkassen festgelegt und liegen in anderen Bundesländern deutlich höher. So werden im Freistaat Sachsen für identische Therapiemaßnahmen bis zu 40 Prozent höhere Vergütungen ausgezahlt. Durch diese niedrigen Sätze ist natürlich auch der finanzielle Spielraum für die Praxen – und damit die Gehälter – geringer.

Die niedrigen Gehälter sind mit ein Grund für das Nachwuchs- und Fachkräfteproblem in den Heilberufen. Ergo Physio Logo und viele andere Praxen suchen händeringend neue Mitarbeiter, bzw. haben mit Abgängen zu den Krankenhäusern, in den öffentlichen Dienst und in andere Bundesländer zu kämpfen, wo höhere Gehälter gezahlt werden können. Auch in den Ausbildungsschulen merkt man diese Entwicklung. Viele scheuen sich mittlerweile davor eine Ausbildung oder Umschulung in einem der Heilberufe anzutreten, Schulen streichen Ausbildungsangebote oder bilden nur noch alle drei Jahre eine neue Klasse.

Bevor wir es mit weiteren Mangelberufen zu tun bekommen, müssen wir dringend gegensteuern. Die Vergütung von Therapieleistungen muss zumindest mit unseren Nachbarbundesländern Schritt halten, um einen weiteren Exodus und das Aussterben ganzer Berufsbilder zu verhindern.

#76: Ekkehard e.V.

#76: Ekkehard e.V.

Die Mitglieder des Genealogievereins „Ekkehard e.V.“ begeben sich auf Spurensuche nach ihren Vorfahren. Bis in die Jahrhunderte hinein lässt sich die Ahnenforschung betreiben. Dabei wird vor allem auf Kirchenbücher der Gemeinden zurückgegriffen, in denen Geburts-, Sterbefälle und Heiraten dokumentiert sind. Für eine weitergehende Recherche wird dann tiefer gegraben und Archive und Bibliotheken im ganzen Land durchforstet. Bei so viel Engagement bleibt es natürlich nicht bei den einzelnen Familiengeschichten, es wird auch und vor allem hallesche Stadtgeschichte aufgearbeitet.

Der seit 1990 bestehende Verein hat knapp 60 Mitglieder und ist sowohl im Händelhaus als auch in der wunderschönen Marienbibliothek ansässig. Vier mal im Jahr erscheint die Vereinszeitung „Ekkehard“, in der die Mitglieder ihre Forschung präsentieren. Mittlerweile sind schon fast 100 Ausgaben erschienen. Regelmäßig treffen sich die Mitglieder zu Arbeitsabenden, auf denen sich ausgetauscht und gegenseitig geholfen wird. Höhepunkt ist die jährliche „genealogischem Wanderung“, dieses Jahr ging es nach Köthen.

Wie mir glaubhaft versichert wurde, hat die Genealogie das Zeug dazu, süchtig zu machen. Die eigene Familiengeschichte aufzuarbeiten kann mitunter unglaublich spannend sein. Anlass genug für mich, von meinen Eltern ein wenig mehr über meine Vorfahren zu erfahren. Was ist mit euch, habt ihr vielleicht schon mal ein wenig Ahnenforschung betrieben?

#75: WBS Training

#75: WBS Training

Das neue Schulgesetz ist beschlossen, das Land Sachsen-Anhalt wird das Schulgeld für die Altenpflegeausbildung übernehmen und so die Zeit überbrücken, bis der Bund ab 2020 die Beitragsfreiheit gewährleistet. Vorgestern hat das neue Ausbildungsjahr begonnen, ein guter Zeitpunkt um mal dort vorbeizuschauen, wo diese Berufe ausgebildet werden. Die WBS TRAINING ist bundesweit aktiv und konzentriert sich auf berufliche Weiterbildungen. Am Standort in Halle werden u.a. AltenpflegerInnen, AltenpflegehelferInnen und ErzieherInnen ausgebildet.

Neben den Ausbildungsangeboten und Qualifizierungsmaßnahmen werden auch verschiedene Integrationskurse angeboten, meist Sprachkurse für Geflüchtete und Asylbewerberinnen und Asylbewerber. Die derzeit 18 Kurse mit 360 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind gut ausgelastet. Um auch Familien mit Kindern eine Teilnahme zu ermöglichen, hat man eine professionelle Kinderbetreuung eingerichtet, die sehr gut angenommen wird.

Ein großes Problem vor Ort ist der unzureichende Bildungsgutschein für die Erzieherausbildung. Erzieherinnen und Erzieher werden bundesweit händeringend gesucht, durch den verstärkten Ausbau von KiTas – vor allem in den alten Bundesländern – wird dieses Problem noch zunehmen. Dennoch stellt die Bundesagentur für Arbeit nur einen Bildungsgutschein für zwei Jahre zur Verfügung, dabei dauert die Ausbildung drei Jahre. Das dritte Jahr muss von den Trägern oder dem zukünftigen Arbeitgeber selbst gestemmt werden – eine kontraproduktive Maßnahme, die den Mangel an Arbeitskräften nur noch verstärken wird. So wie die Altenpflegeberufe als Mangelberufe erklärt wurden und dadurch volle drei Jahre gefördert werden können, muss das für die Erzieherin oder den Erzieher auch gelten!

#74: Verkehrswacht Halle e.V.

#74: Verkehrswacht Halle e.V.

Wir alle kennen die Verkehrserziehung aus der Grundschule, entweder aus unserer eigenen Kindheit oder als betroffene Eltern von Kindern. In Halle werden jährlich 800-1000 Kinder durch Polizei und Verkehrswacht geschult, wie sie sich auf dem Fahrrad sicher im Straßenverkehr bewegen können.

Auf dem Gelände an der Berliner Brücke steht der Verkehrswacht Halle e.V. ein großer Übungsparcours und ein Schulungsraum für die Jugendverkehrsschule zur Verfügung. Der seit 1992 bestehende Verein mit ca. 40 Mitgliedern stellt eine beeindruckende Vielfalt von Angeboten und Aktionen auf die Beine. Jedes Jahr wird zum Beispiel der Verkehrssicherheitstag veranstaltet, bei dem der Marktplatz zu einer Mitmachzone verwandelt, in der sich Jung und Alt über sicherheitsrelevante Themen im Straßenverkehr informieren können. Außerdem bildet die Verkehrswacht Schülerlotsen aus, die Schülerinnen und Schülern einen sicheren Schulweg ermöglichen sollen. Egal ob durch Aktionen wie „Aktion junge Fahrer“ oder „Fit im Alter“, vom Kindergarten bis ins Seniorenalter bietet die Verkehrswacht Verkehrserziehung- und aufklärung an.

All das und mehr geschieht völlig ehrenamtlich, der Verein finanziert sich komplett durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Falls ihr euch einen Überblick über das umfangreiche Angebot machen möchtet, empfehle ich euch einen Blick auf die Website des Vereins zu werfen: http://www.verkehrswacht-halle.com

#73: Medinetz Halle/Saale e.V.

#73: Medinetz Halle/Saale e.V.

Zu Besuch bei Medinetz Halle/Saale e.V.. Der 2013 gegründete Verein hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen ohne Krankenversicherung den Zugang zu medizinischer Versorgung zu ermöglichen. Obwohl der Anspruch ist, alle Menschen zu vermitteln, die Probleme haben Zugang zu unserem Gesundheitssystem zu bekommen, betrifft das Problem vor allem Migrantinnen und Migranten. Das kann die Asylbewerberin ohne Krankenkassenkarte sein, oder auch der EU-Bürger, der sich nicht sicher ist was für Leistungen in Deutschland von seiner Krankenkasse übernommen werden. Oftmals sind Sprachbarrieren ein Problem, eine professionelle Übersetzung zu den medizinischer Themen ist hier unerlässlich – das kann tatsächlich auch den Behandlungserfolg beeinflussen.

Das Medinetz bietet eine wöchentliche Sprechstunde an und kann auf ein Netzwerk von ca. 20 kooperierenden Arztpraxen und Krankenhäusern zurückgreifen. Jedes Jahr treten 60-70 Fälle auf, von denen einige schnell gelöst werden können, andere Patienten wiederum über Monate begleitet werden müssen.

Durch Förderung des Sozialministeriums konnte eine mehrsprachige Broschüre erstellt werden, die den Patienten schon bei der Erstuntersuchung in der Aufnahmestelle in Halberstadt übergeben werden soll. Vielen ist nämlich überhaupt nicht klar, wie das Gesundheitssystem in Deutschland funktioniert und welche Rechte sie als Patienten haben.. Leider klappt die Verteilung der Broschüre derzeit noch nicht optimal.

Klar ist: Die engagierten Ehrenamtlichen beim Medinetz füllen hier eine Lücke, die es eigentlich nicht geben sollte. In einem der reichsten Länder der Welt sollte eine medizinische Grundversorgung für die Menschen selbstverständlich sein.